Praxiserfahrungen

Ich muss zugeben, dass ich den Prozessor schon ein paar Tage lang besitze und mehr oder weniger schon aus Neugier kleine Tests gemacht habe und auch schon Erfahrungen mit dem neuen System zu sammeln. Dabei ist mir einiges aufgefallen:

Auf anderen Seiten findet man bei Phenom II X4 955 BE Reviews Tests über "Undervolting". Undervolting heißt nichts anderes als den Prozessor eine geringere Spannung zu zuteilen, als er überhaupt benötigt und somit die Leistungsgrenze, bzw die Effizienz des Prozessors auszureizen. Kommt ein Prozessor mit weniger Spannung aus, als ihm automatisch zugeteilt wird, besteht die Möglichkeit, den Energiehunger des Prozessors zu reduzieren und gleichzeitig die Wärmeentwicklung zu reduzieren. Der Energiebedarf eines Rechners zu mindern hat, wenn alle drauf achten würden, positive Auswirkungen auf die Umwelt und unseren Resourcen.

Undervolting

Ich musste feststellen, dass der Phenom II X4 955 Black Edition mit weniger Spannung auskommt, als er überhaupt benötigt, wenn man ihn nicht übertakten will und ihm auf Standardtakt lässt. Ca. 0,1 Volt bringen bei diesem Prozessor bei gleicher Taktfrequenz etwa 5°C weniger. Wenn man den Prozessor bei Referenztakt belässt, kann man die VCore auf 1,25 V runtersetzen. Selbstverständlich sollte man einen Stabilitätstest durchführen, denn pauschal kann ich für diesen Tipp keine Garantie geben. Bei mir hat das Undervolting geklappt und der Prozessor wird nun mit 1,25 Volt bei Volllast bzw bei 3200 MHz beliefert. Bei 2100 MHz, dem Step 2 bei Cool'n'Quiet sinkt die Spannung proportional auf 1,04 Volt von 1,14 Volt. Bei Step 3 (800 MHz) wird der Prozessor noch mit 0,86 Volt gefüttert. Die Temperaturen des Prozessors sinken problemlos und auf Dauer wird der Prozessor es Ihnen danken.

Der HT-Link:

Der HyperTransport-Link wird seit dem ersten Phenom auf die Version 3.0 gestuft und unterstützt daher bis zu 5200 MT/s. Aktuelle Phenom II-Prozessoren haben einen HT-Link von 3600 MT/s bei Socket AM2+-Prozessoren und bei den Socket AM3-Prozessoren bei 4000 MT/s. Hierbei entscheidet die Leistungsfähigkeit des Phenom II nicht wie beim Athlon über den HT-Link, sondern über den eingestellten Front-Side-Bus. Der HT-Link dient zum Kommunizieren des Prozessors mit dem Chipsatz und die Northbridge mit der Southbridge. Sollte man daher den Prozessor übetakten, macht es dennoch Sinn, den HT-Link zu minimieren. Wie gesagt, Leistungseinbussen gibt es dabei nicht.


Prozessorleerlaftakt:

Ja auch der Prozessorleerlauftakt kann eingestellt werden. Dabei ist beim Phenom II wichtig, dass wenn der Prozessor "unganged" zu deutsch "unterschiedliche Kernfrequenzen hat" läuft, sollte der Leerlauftakt der Kerne nicht unter der Hälfte des HT-Taktes liegen, da sonst der Prozessor einfriert, wenn ein Kern z.B. einen Takt von 2000 MHz hat und der andere unter 1000 MHz liegt und der HT-Takt bei 2000 MHz liegt. Zur Sicherheit sollte man auch hier den Prozessor auf Ganged stellen, sodass dieses Problem garnicht in Frage kommt.


Speicherspannung:

Jedem Phenom II Besitzer sollte eigentlich klar sein, dass der Speichercontroller nicht mehr wie beim AMD K7 Athlon im Chipsatz integriert ist, sondern im Prozessor integriert ist. Der AMD Phenom II ist hinsichtlich seines 45 nm Fertigungsprozess zwar "sparsamer" aber auch ne Ecke empfindlicher geworden. Erst Recht wird er zickig, wenn man ihn mit falschem Speicher bestückt. Es kann passieren, dass beim Arbeitsspeicher die Spannung zu hoch wird und den Speichercontroller samt der ganzen CPU gegrillt wird. Wer das verhindern möchte, sollte drauf achten, dass man entweder auf "Low Latency"-Speicher verzichtet oder beim Kauf auf die RAM-Spannung achtet. Diese sollte nicht 2,2 Volt überschreiten, da sonst die Gefahr besteht, dass der Prozessor dank des Speichers gegrillt wird.
Das Problem mit dem Speicher kann hauptsächlich auf AM2+-Plattformen auftreten, da die Spannung bei DDR2-Speicher gewöhnlich höher ist als bei DDR3-Speicher. Ich habe mich auch informiert und habe mir wegen dem Problem den OCZ PC2 8500 DDR2 1066 als Blade "Low Voltage" bestellt. Dieser ist mit 1,8 Volt angegeben und erreicht dennoch eine Cas-Latency von 5-5-5-18 und ist demnach zwar teurer und vielleicht langsamer, dafür ist man aber auf der sicheren Seite und riskiert keinen Phenom-Tod.


Speicherwahl bei Socket AM3

Der Socket AM3 bringt Vor- und Nachteile mitsich. Der Socket AM3 benötigt zwangsläufig einen DDR3-Speicher und dieser ist für gewönlich noch sehr teuer und ist steigt wieder im Preis. Dennoch kann man mit einer AM3-Plattform das letzte Problem aus dem Weg gehen. DDR3-Speicher gibt es gewöhnlich mit unterschiedlicher Taktung und wird bis DDR 1666 und noch höher verkauft. Leider steigen auch mit höheren Takt die Latenzen. Und das kann Nachteile mit sich bringen. Dennoch muss man selber den Kompromiss und die passende Einstellung finden, um sein System maximal auszureizen. Bei Programmen wie WinRAR macht es sogar Sinn, DDR3 1333 Speicher mit niedrigen Latenzen zu verwenden. Bei Spielen und anderen Anwendungen macht vielleicht der Takt wieder einiges gut.


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